„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207 – 1273)
Obwohl Konflikte im allgemeinen Sprachgebrauch eher negativ belegt sind, geben sie uns grundsätzlich die Möglichkeit zur Kommunikation, zur Entwicklung und Veränderung und zur Selbstfindung im konstruktiven Sinne. Deshalb ist nicht der Konflikt an sich zu bewerten, sondern die Art und Weise, wie mit ihm umgegangen wird. Er entsteht immer aus dem Spannungsfeld gegensätzlicher Möglichkeiten, die sich zunächst nicht vereinbaren lassen. Dabei gibt es immer mehrere Wege Konflikte zu lösen.
Ich empfehle eine konstruktive Weise, die wenigstens in einem Kompromiss oder besser in einer echten Auflösung endet.
Machtorientierte Menschen neigen dagegen, ihr Gegenüber zu unterdrücken und durch autoritäres Auftreten zum Schweigen zu bringen. Konfliktunfähige Menschen neigen wiederum dazu, die Ursache, das eigentliche Problem, für nicht existent zu erklären und schlicht und einfach kein Wort darüber zu verlieren. Weder die Unterdrückung, noch die Verneinung von Konflikten führt zu einer Lösung, maximal zu Stressreaktionen auf beiden Seiten. Selbst wenn Ihnen das im gegenwärtigen Augenblick noch egal sein sollte: die kognitive Leistung von Mitarbeitern leidet massiv in einem schwelenden Konflikt. Die Fehlerquote beim Arbeiten steigt bei Tests auf das Neunfache, die benötigte Dauer für eine Arbeit auch. Unternehmen vergeuden Schätzungen zufolge etwa 70 Prozent ihrer theoretischen Leistung durch konfliktbedingte Reibungsverluste.
Selbst wenn ein Konflikt nicht direkt gelöst werden kann, ergeben sich indirekt weitere Lern- und Entwicklungschancen, welche nicht ungenutzt bleiben sollten: